Nichts ist mehr wie es war…

Der 29. Dezember 2013. Für viele ein völlig normaler Tag kurz vor dem Jahreswechsel. Für uns Schumi-Fans ein dramatischer Tag, der alles für immer verändern sollte.

Als die Medien am Vormittag des 29. Dezembers die ersten Meldungen über Michaels Unfall verbreiteten, dachten wir noch nicht an das Schlimmste. Getreu dem Motto „Was soll einem 7-fachen Formel-1-Rekordweltmeister, der jahrelang mit Geschwindigkeiten jenseits der 300 Kilometer pro Stunde „im Kreis gefahren“ ist, schon passieren…?!“ gingen wir wie viele von ein paar Schrammen aus, die Michael genauso gut wegstecken würde wie die, die er bei seinen glücklicherweise wenigen Unfällen in der Formel 1 erhalten hat. Doch es kam anders, ganz anders…

Mit jeder weiteren Meldung wurden wir unruhiger, gleichzeitig glühten unsere Telefone wie noch nie, wollten Medien und Fans wissen, wie es Michael geht oder einfach nur Genesungswünsche überbringen. Der anfängliche Optimismus, „dass Michael das schon schaffen würde“, wich mit jeder Stunde mehr und mehr der Sorge, der Ratlosigkeit und der immer größer werdenden Unsicherheit.

Als wir einige Zeit später die ersten Bilder des Managements und der Familie sahen, wussten wir, es ist ernst – sehr ernst. Deren Blicke rissen uns die Herzen aus der Brust, dazu die Ohnmacht und Hilflosigkeit. Für uns eine unerträgliche Situation, die bis heute anhält.

Seitdem ist für uns nichts mehr wie es einmal war. Vom einen auf den anderen Tag sahen wir unseren Helden, der uns über Jahre so wahnsinnig viel Freude geschenkt hat, nicht mehr wieder. Bis heute sind wir tief traurig darüber, war Michael für uns doch der Hero, der Unverwüstliche, der knapp 1000 PS gebändigt und eine ganze Nation über Jahre begeistert hat wie nie zuvor.

Uns bleibt nichts Anderes übrig, als das Geschehene zu akzeptieren und uns damit abzufinden, dass es nicht mehr zu ändern ist. Etwas leichter macht uns die Tatsache, dass wir wissen, dass Michael in guten Händen ist und die Familie alles Menschenmögliche unternimmt, um seine Genesung zu unterstützen.

Auch dass die Familie Michael bis heute komplett abschottet und schützt, erfüllt uns mit einem guten Gefühl, denn es ist exakt Michaels Handschrift. Hat er seine Familie zu seiner aktiven Zeit stets mit allen Mitteln geschützt, schützt die Familie heute nun Michael. Niemand hat das Recht zu erfahren, wie es Michael geht und nur, weil jemand ein Formel-1-Rennen angesehen oder Fanartikel von ihm gekauft hat, bedeutet das noch lange nicht, das Recht auf private Informationen. Diese Einstellung teilen wir bis heute ausdrücklich.

Nach Michaels zweitem Rücktritt im Herbst 2012 stellten wir uns im Laufe der Zeit die Frage, wie es mit unserem Fanclub weitergeht. Vom Weitermachen im kleinen Kreis bis zur Auflösung lagen alle Optionen auf dem Tisch. Wir wussten zwar, dass Mick Ambitionen hatte, in den Profisport einzusteigen, wollten wir Mick aber Mick sein lassen und nicht als „Sohn von Michael“ behandeln. Er sollte sich in Ruhe entwickeln, ohne Druck von außen und ohne großen Fanauflauf.

Dann kam der Unfall und nach dem ersten Schock war klar, dass wir jetzt nicht einfach gehen konnten. Denn neben all der Trauer und Fassungslosigkeit kontaktierten uns so viele Fans aus aller Welt. Wir wurden zu einer Plattform für Gleichgesinnte. Eine Plattform, die dabei half, die Situation zu verarbeiten und sich gegenseitig Halt zu geben in einer für uns Fans so unerträglichen Situation. Das war nach den Ereignissen am 29. Dezember 2013 wichtiger denn je.

Statt Rennbesuche und Feiern organisierten wir ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Fantreffen zum Austausch sowie zum Sammeln von Genesungswünschen und positiven Energien, die wir in unregelmäßigen Abständen der Familie überbrachten. Dazu diverse Aktionen zur Verehrung von Michaels Erfolgen. Das tun wir bis heute.

Unsere Mission ist es, den Fans der Formel-1-Legende eine seriöse Anlaufstelle fernab von Boulevard und Spekulationen zu geben, ihm positive Energie zu senden, sein sportliches Denkmal zu pflegen und gleichzeitig daran zu erinnern, welch guter Mensch Michael bis heute ist. Ein Mensch, dessen Privatsphäre es bedingungslos zu akzeptieren gilt und eine Formel-1-Legende, die Geschichte geschrieben hat.

Gleichzeitig ist da natürlich noch Mick, der seinen Vater im Laufe der Zeit öffentlich zu seinem Idol erklärt hat. Viele von uns kennen Mick von der Kartbahn an und nach Micks öffentlichem Bekenntnis zu Michael fiel die Entscheidung, auch Mick öffentlich zu unterstützen.

Lieber Michael,

wir wünschen dir auf diesem Weg das Beste! Wir werden dich nie vergessen und werden nicht aufhören, an dich zu glauben.

Du schaffst das! KEEP FIGHTING, Champion!

Deine Fanclub-Fans vom Michael und Mick Schumacher Fan-Club Kerpen e. V.

Zum Schluss möchten wir uns an dieser Stelle aus tiefstem Herzen bei Mick, der Familie Schumacher und deren Management für das Vertrauen und die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken.

Text Marco Haselkamp, Bild Reiner Ferling