Flutkatastrophe im Landkreis Ahrweiler: Wir helfen mit!
Was kürzlich mit folgender Nachricht angekündigt wurde,
„Wir werden auch weiterhin unseren Teil dazu beitragen, dass den Menschen in den Krisenregionen geholfen wird. In Kürze werden Reiner Ferling und Marco Haselkamp wieder in den Landkreis Ahrweiler reisen und an einem Wochenende auf eigene Kosten ehrenamtlich und kostenfrei Reibekuchen für alle Einwohner und Helfer braten und damit dazu beitragen, dass es für die Menschen wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag gibt, an der es bis heute in so vielen Fällen mangelt.“,
wurde vergangenes Wochenende in Taten umgesetzt:
Wie angekündigt, sind Reiner Ferling und Marco Haselkamp am vergangenen Wochenende erneut in das Katastrophengebiet in den Landkreis Ahrweiler gereist, genauer gesagt in die Stadt Walporzheim, die wie so viele andere Städte in der Region von einer verheerenden Flut heimgesucht wurde.
Dort haben die beiden, unterstützt von ihren Ehefrauen sowie Marcos Arbeitskollegen Mike Hermann, auf eigene Kosten ehrenamtlich und kostenfrei Reibekuchen für alle Bürger und Helfer Walporzheims gebraten. Auch Heinz H., der bei der Katastrophe so unfassbar viel verloren hat (seine geretteten Dinge passen in einen Kofferraum…), ließ es sich nicht nehmen, das Team an beiden Tagen zu unterstützen.
Unvergesslich
Ein Erlebnis, das alle Beteiligten nicht mehr vergessen werden:
Zum einen sind da die schrecklichen Bilder der Katastrophe, die zerstörten Häuser und Existenzen, Menschen, die ihr ganzes Hab und Gut und auch ihre Angehörigen verloren haben, Menschen, die ihre Mitbürger von der Flutwelle haben wegspülen sehen, Menschen, die taten- und hilflos zusehen mussten, wie ihre Lebensgrundlage von einer auf die andere Minute zerstört und ausgelöscht wurde.
Dann die Wut, dass in so vielen Orten, von den privaten und gewerblichen Helfern abgesehen, noch immer zu wenig Hilfe ankommt, oder das Schicksal einer jungen traumatisierten Frau, die von ihrer Wohnung in Walporzheim aus in Panik mitansehen musste, wie Menschen in Todesangst in der Flutwelle mitgerissen wurden, und der wenige Tage danach von ihrem Arbeitgeber gekündigt wurde mit der Begründung, sie sei für das Unternehmen so nicht mehr tragbar.
Zum anderen erlebten sie eine unvorstellbare Welle an Hilfsbereitschaft, Dankbarkeit und Solidarität, die sie nicht mehr vergessen werden!
„Wenn Menschen ihre Arbeitsplätze aufgeben, um vor Ort zu helfen, eine Familie, selbst Opfer der Katastrophe, weit über 30 Helfern Übernachtungsmöglichkeiten bietet und Menschen aus allen Ecken der Welt immer wieder anreisen, um zu helfen, dann lässt das niemanden kalt“, so Vorsitzender Reiner Ferling.
„Wir haben uns sehr gefreut, die über 1.200 Helfer und Bürger Walporzheims an zwei Tagen mit jeweils einer warmen Mahlzeit zu verköstigen“ erklärte Marco Haselkamp. „Deren Resonanz als auch deren Dankbarkeit hat uns überwältigt und gleichzeitig tief bewegt.“
Nicht ansatzweise haben wir damit gerechnet, welch große Freude wir den Menschen mit den Reibekuchen gemacht haben und welch lange Schlange sich an beiden Tagen bildete, nur um ein paar davon zu bekommen.
Insgesamt wurde 150 Kilogramm frischer Reibekuchenteig und mehr als 50 Kilogramm Apfelmus verarbeitet, dazu 4,5 Europaletten (!) mit mehreren Hundert Flaschen Getränken aus- bzw. weitergegeben.
Mit den richtigen Partnern ans Ziel
In diesem Zusammenhang bedanken wir uns ausdrücklich bei den Unternehmen Hambrock Großhandel GmbH in Senden-Bösensell sowie der flaschenpost SE in Münster für den bemerkenswerten Support unseres Projekts!
Die Firma Hambrock Großhandel GmbH in Senden-Bösensell gehört zum Service-Bund Lübeck, einer Gruppe inhabergeführter Unternehmen im Lebensmittel-Fachgroßhandel mit bundesweit 40 Standorten. Als Food-Service-Unternehmen bietet der Service-Bund seinen Kunden aus Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung neben einem Lebensmittel-Vollsortiment weitere Dienstleistungen wie zum Beispiel Unterstützung in Marketingaktionen und Fortbildungsangebote für die Kunden.
Hambrock Großhandel GmbH stellte uns sämtliche Zutaten für die Zubereitung der Reibekuchen, unter anderem Speiseöl, Apfelmus, Holzgabeln, Schalen aus Zuckerrohr sowie so viele Getränke, wie in unseren Transporter passten! Am Ende waren es insgesamt 1,5 Europaletten Lebensmittel und Getränke.
Die flaschenpost SE in Münster, ein Online-Sofortlieferdienst von Getränken, Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs mit einem Liefergebiet von 170 deutschen Städten und Gemeinden, stellte uns kurzfristig insgesamt 3 Europaletten Getränke, die das Unternehmen eigens dafür mit drei Transportern nach Walporzheim transportierte. Hierzu der besondere Dank an die drei Fahrer:innen der Transporter, die dafür ihr freies Wochenende unterbrochen haben!
Eine Herzensangelegenheit
Vor der Abreise gab es noch eine Überraschung für Schumi-Fan Heinz, dessen Schicksal uns sehr berührt:
Heinz ist ab sofort Mitglied im Michael und Mick Schumacher Fan-Club Kerpen e. V.
Unser Mitglied Marco Haselkamp hat sich dazu bereiterklärt, die Patenschaft für Heinz zu übernehmen und ihm damit seine Mitgliedschaft in unserem Fanclub zu ermöglichen. Herzlich willkommen, Heinz! Wir freuen uns auf dich und sind glücklich, dich an Bord zu haben!
Nach zwei Tagen sind wir erschöpft, aber glücklich mit unzähligen Erlebnissen und Gesprächen nach Hause gefahren und werden sicher noch einige Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Wir haben außergewöhnliche, beeindruckende und großartige Menschen kennengelernt, die uns tief bewegen! Jede/r davon ist für uns ein Held! Bitte, bitte macht weiter so!
Schon jetzt steht für uns fest, dass wir zurückkommen und erneut helfen werden! Wir lassen euch nicht hängen!
Abschließend noch eine ausdrückliche Bitte an alle:
BITTE vergesst die Opfer der Flutkatastrophe nicht! Nur weil in den Medien nicht mehr darüber berichtet wird, heißt es nicht, dass die Welt dort wieder in Ordnung ist. Es mangelt im Moment an so vielem. Bitte helft den Opfern der Flutkatastrophe! Ob Spende in jeglicher Form, Sammlung von Gegenständen in eurer Heimat, Mitarbeit oder Hilfe vor Ort! Seid nicht still und schaut nicht weg! Es ist mit Worten nicht auszudrücken, was wir in den letzten Tagen und Wochen in Walporzheim und den umliegenden Orten erlebt haben. Steht auf und macht etwas! Auch mit kleinen Taten kann man viel bewegen!
Wenn ihr Hilfe, Vermittlung von Ansprechpartnern oder weitere Informationen braucht, sprecht uns einfach an – wir helfen euch gerne weiter!
Alle anderen, die meinen, aus Neugierde, Eigennutz oder aus sonstigen unmoralischen Gründen die Krisengebiete besuchen zu wollen: Lasst es bleiben!
Impressionen des Wochenendes sind hier und in unserer Bildergalerie zu finden, wobei wir auf die Veröffentlichung von „Katastrophenbildern“ bewusst verzichten!